CHOOSE your LANGUAGE

Dienstag, 9. Dezember 2014

Beraterhonorare – oder warum es nicht so leicht ist, ein Videostativ zu kaufen

da rufe ich gestern bei einem Fachhändler für professionelle Videostative an und frage freundlich, ob er seine im Internet angepriesenen Stative "aus einer Hausmesse zu vergünstigten Preisen" noch im Sortiment habe. Dann würde ich vorbeikommen, weil ich auf der Suche bin. 

Daraufhin bekam ich vom Verkäufer zu hören, ich könne nur in den Schau-Verkaufsraum kommen, wenn ich die ernste Absicht hätte 700 - 800 Euro zu investieren, denn sein Beraterhonorar wäre 80 Euro/Std. und (sinngemäß zitiert) er könne nicht beraten und über Stative aufklären und alles zeigen, wenn einer nichts kauft – weil seine Zeit kostbar ist.

Ich war zunächst verblüfft, aber je länger ich darüber nachdenke, desto besser kann ich die Einstellung dieses Fachverkäufers verstehen. So gern ich selbst z.B. mit engagierten Fotografen und Lesern telefoniere und Ratschläge gebe wo ich kann, ich käme auch in die Bredouille, wenn das 20 mal am Tag stattfinden würde. 

Als Stativ-Käufer hatte ich da gestern zwar "redliche" Absichten und ich weiß auch, was Profivideo-Stative kosten und wir haben vereinbart, ich darf nochmal anrufen, falls ich mich ernsthaft zur Investition entschließen kann, – aber ich rufe wohl nicht mehr an! Nix für ungut, ich habe das Gefühl, dass, wenn mir doch nichts zusagt, ich den Berater "umsonst" bemüht hätte und dieser dann sauer auf mich ist.

Müssen wir uns eventuell in diesen Zeiten der Mentalität "beim Fachhändler anschauen, im Internet dann günstiger bestellen" an Beraterhonorare für Fotoverkäufer gewöhnen ? Foto-Equipment-Vorführer auf Honorarbasis? Es wär´ jetzt nichts Verwerfliches dran ! Ich hätt´ ein besseres Gefühl dabei, wenn ich mir "nur" mal was anschauen will. Würden wir dafür bezahlen? 

Ich hätte gerne Eure Meinungen und Kommentare zu diesem Thema.