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Dienstag, 26. Oktober 2021

NAH im Donau-Einkaufszentrum Regensburg ist eröffnet

Maximilian Weinzierl: NAH – kleine Tiere ganz groß. Eröffnung der Fotoausstellung im Donau-Einkaufszentrum Regensburg am 25.10.2021 – Foto © Eberhard Boyen

 

Gestern Abend fand im Donau-Einkaufszentrum Regensburg die Eröffnung meiner Fotoausstellung  NAH – kleine Tiere ganz groß  durch Center-Manager Thomas Zink statt. Anschließend an seine sehr freundliche Eröffnungsrede durfte ich einen kombinierten Foto-Video-Livevortrag halten, wo ich im ersten Teil zeigen konnte, wie und wo meine Nah-Aufnahmen entstehen, vom Regenwald über das tropische Riff hin zur Magerwiese in Schönhofen bis ins heimische Terrarium. Der zweite Teil des Vortrags erlaubte Einblicke in die oft kuriose Lebensweise der porträtierten kleinen Tiere, – Schlupf, Körperpflege, Beutefang, Essen, Häuten, Fortpflanzung etc. in einer eindringlichen Nahsicht.

 

Maximilian Weinzierl: NAH – kleine Tiere ganz groß. Eröffnung der Fotoausstellung im Donau-Einkaufszentrum Regensburg am 25.10.2021 – Foto © Eberhard Boyen

 
Das zweistündige Opening war eine gut besuchte Abendvorstellung und das Publikum zeigte großes Interesse an den 1,60 x 1,20 m Riesen-Vergrößerungen. Diese Leinwanddrucke offenbahren Details, die dem flüchtigen Betrachter normalerweise verborgen bleiben.
Fantastische Einblicke in die wundersame Welt des Kleinen. Auge in Auge mit einer heimischen Kreuzspinne, kann man sich in die Position eines Beutetiers versetzt fühlen, oder bei zwei grünen Blättern rätseln, welches von beiden das Tier ist. Der Eulenfalter trägt ein Auge auf den Flügeln? – perfekt nachgeahmt, sogar mit einem Reflex, und die äußerst prachtvollen Harlekin-Garnelen entern einen Seestern, u.v.m.


Maximilian Weinzierl: NAH – kleine Tiere ganz groß. Eröffnung der Fotoausstellung im Donau-Einkaufszentrum Regensburg am 25.10.2021 – Foto © Eberhard Boyen 


Ich hätte mir für die Präsentation meiner NAH-Bilder keinen besseren Ort wünschen können. Die Fotos brauchen Platz und viel Licht. Die perfekten Galeriestrahler auf der Großen Ausstellungsfläche des Donau-Einkaufszentrums bringen sie voll zum Leuchten. Fast eine Farborgie. Die Ausstellung dauert bis zum 13. November, siehe auch (hier klicken).

 

Maximilian Weinzierl: NAH – kleine Tiere ganz groß. Eröffnung der Fotoausstellung im Donau-Einkaufszentrum Regensburg am 25.10.2021 – Foto © Eberhard Boyen

 


Und die Lisa Schneider (facebook Lisa Schneider @LyrikLebt) hat auch gleich eine sehr poetische Ausstellungs-Kritik verfasst. Danke Lisa ❤️

 

NAH – ein gesponnener Text zur Ausstellungseröffnung von Maximilian Weinzierl im Regensburger Donau-Einkaufszentrum

„Drin“ wäre der eigentliche Ausdruck für diese Art von Nähe. Maximilian Weinzierl als Abgesandter aus der Welt der Makrophotographie ließ die Anwesenden an seinem Zauber teilhaben, der einen förmlich einsaugte. Sich häutende Spinnen und Insekten vermittelten das Gefühl, man könne dies auch. Zumindest ging es mir so, als ich mich dabei ertappte wie ich darüber nachdachte, welche alten Gewohnheiten man einfach abstreifen können sollte wie eine dürre Haut. Die Nahrungsaufnahme in Großformat erhob sich zum zentralen Thema des Daseins, dicht gefolgt von dem unvermeidlichen Ausscheiden der Reste sowie der Dringlichkeit, ja Unvermeidbarkeit der Fortpflanzung. Alles, was einem eben noch relativ bekannt dünkte, erschien jedoch in ganz anderem, spezifischem Licht: dem Leuchten des „inneren Auges“ von Maximilian Weinzierl. Mit nüchternem Abstand, aber umso näher gerückter Kamera entführte er das Publikum in eine Welt inmitten der für uns wahrnehmbaren. 
Nichts Sentimentales oder Anklagendes in puncto „Artensterben“ kam da rüber, aber tief im Inneren klang irgendwie tonlos das Riesige im Winzigen an, als wolle es triumphieren über uns „Große“ mit den hochentwickelten Gehirnen. Das ist mehr als den Zeigefinger zu erheben, viel mehr. Es ging tief. Auch die Tiefsee tat sich übrigens auf, denn Maximilian Weinzierl scheut keinen Tiefgang, im wahrsten Sinne des Wortes. Sogar ohne Worte. Inmitten des Einkaufszentrums gewann die Natur mühelos die Oberhand, allerdings in den Köpfen. Dort, wo sich eigentlich allmählich das Thema „Weihnachtseinkäufe“ breitzumachen beginnt. Nur schauen. Erstmal nur schauen, denke ich. Und doch schreibt sich ein Text, so wie die Spinne das Netz spinnt. Unwillkürlich, aus sich heraus, organisch. Überwältigend. Hungrig, selbstständig. Aus eigenem Antrieb also, ohne groß etwas erlernt zu haben. Vielleicht der beste Weg durchs Leben.

Lisa Schneider