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Montag, 6. März 2017

Tomatensuppe – eine Frage des Tellers

Tomaten-Suppe fotografiert mit Nikon D810 und dem Normalobjektiv 1.4/50, f=16, t=1/125, ISO 64.Broncolor Blitzanlage. Teller: Thomas. Foto © Maximilian Weinzierl


Foodfotografie, Requisite. Am Anfang der Arbeit an einer Foodaufnahme steht die Frage: In welcher Umgebung soll die Speise abgebildet werden, welche Requisiten, welcher Teller? Der Teller sollte
harmonieren und die Food-Idee unterstreichen. Ein dunkelorangfarbener Rand zur roten Tomatensuppe? genial? oder: geht gar nicht? 

Tomaten-Suppe fotografiert mit Nikon D810 und dem Normalobjektiv 1.4/50, f=16, t=1/125, ISO 64.Broncolor Blitzanlage. Teller: Thomas. Foto © Maximilian Weinzierl




Wenn der orange Rand aber weißfarben abgesetzt ist vom Rot der Suppe? Stilfragen. Konzeptionelle Überlegungen. Vorarbeiten. Steht das Drumherum erst mal fest, ist schon ein großer Teil der Kreativarbeit geleistet. Dann geht´s an die Zubereitung, ans Sytling, an den Lichtaufbau, und dann noch eine pfiffige Darstellungsidee, – fertig!


Tomaten-Suppe im Licht, fotografiert mit Nikon D810 und dem MikorNikkor AF-S 2.8/105, f=20, t=1/125, ISO 64.
Broncolor Blitzanlage. Teller: Thomas. Foto © Maximilian Weinzierl

Woher die Requisiten für die Foodaufnahme stammen? Teller und Besteck kann man freilich nicht einfach aus der Küche entnehmen; man sieht es den Requisiten an, wenn sie schon im täglichen Einsatz waren, vor allem bei Verwendung des Bilds als Großflächendruck, als Poster oder Plakat. Oder man nimmt gleich ein ganz altes verschrammtes Stück, und setzt das "Gelebte" gezielt ein wenn´s zum Thema passt. Meist wird aber das Requisit ohne Gebrauchsspuren gewünscht.







Mit der Foodfotografie hat sich bei mir über die Zeit ein Fundus von speziellen Requisiten angesammelt. Alle Teller, Bestecke, Essstäbchen, Salzstreuer usw. sind fein säuberlich beim Kauf ausgesucht. Möglichst keine Kratzer, keine kleinen Fehler, keine kleinen Abweichungen. Vergleichen und pingeliges Aussuchen unter vielen, – manche Verkäuferin war dabei irritiert bis genervt.




Die Requisiten-Teller werden sorgfältig zwischen Noppenfolie gelagert, die Besteckteile einzeln in Kunsstoffhüllen eingetütet. Damit können sie auch beim Herumsuchen und Übereinanderstapeln nicht verkratzt werden.



Wenn ich in meinen Wühlkisten nichts Passendes finde, dann wird´s aufwändig, dann ist ein Zug durch die Fachgeschäfte und einschlägigen Kaufhäuser angesagt. Meistens habe ich bestimmte Vorstellungen, in anderen Fällen lasse ich mich gerne inspirieren.   


Hier meine schwarze Fundus-Abteilung. Schwarzes Geschirr ist mein Lieblingsgeschirr, allerdings auch das schwierigste. Fusseln, Fingerabdrucke oder kleinste Schlieren werden im Licht gnadenlos sichtbar. 



und hier die ökologische Abteilung  😀










Apropos: wir sind gerade in der Planung eines neuen Food-Foto-Workshops mit der vhs-München-Nord im Herbst-/Wintersemester 2017/18. Näheres dazu demnächst.
















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