Oldtimer am Malecón von Havanna – Foto © Maximilian Weinzierl |
Bewegungseindrücke im (statischen) Bild zu simulieren. Es gilt dabei – wenn ein Auto ins Bildfeld kommt – im richtigen Augenblick auszulösen und die Kamera dann mit einer entsprechenden Geschwindigkeit in Fahrtrichtung mitzuziehen. Ein zusätzlicher (ultrakurzer) Blitz gibt weitere Spitzlichter und scharfe Konturen in dunklen, vom vorhandenen Licht nicht belichteten Regionen.
Der kontinuierliche Autofokus wird auf den Kühlergrill geheftet, zur Schärfe-Verfolgung des Objekts. Je nach Brennweite und Aufnahmerichtung wird die Zeitvorwahl auf etwa 1/30 bis 1/8 sec. eingestellt, die passende Blende wird durch die Kamera-Automatik bestimmt, oder noch besser, man stellt die Belichtungsparameter manuell ein und tastet sich allmählich an das optimale Ergebnis heran. Frontal ist die Wirkung des Effekts stärker als seitlich. Einige Versuche sind schon nötig, um sich an die ideale Kombination aus Belichtungszeit, Mitzieh-Geschwindigkeit und Brennweite heranzutasten.
Aber am Malecón kein Problem, Havannas Oldtimer fahren hier ständig vorbei, beinahe einer gleich nach dem anderen. Hintergrund verwischt, Auto scharf, Auto teilweise scharf, Auto ebenfalls unscharf, nur Spitzlichter scharf, Alles unscharf, Farbflächen und Formen, Streifen, Verwischt etc. Die Mischung und Verteilung von Schärfe und Unschärfe ist letztlich individuelle Geschmacksache. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, Alles was gut aussieht ist möglich. Wir standen über 1 Stunde dort am Straßenrand. Fotografen in der Reihe, die alle ihre Kamera mit den Autos mitzogen. Mag für Aussenstehende eigenartig ausgesehen haben …
(anim.GIF aus 22 Bildern, die Ladezeit ist trotz reduzierter Bilddaten etwas länger, es lohnt sich aber) Fotos © Maximilian Weinzierl |