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Mittwoch, 11. März 2015

Ein Tempel fürs Motorrad

OM BANA. Auf der Autobahn Nr. 62 etwa 60 Kilometer südlich von Jodhpur befindet sich ein Tempel in dem ein Motorrad verehrt wird; Pilgerstätte für alle Gläubigen. Man opfert der befreiten Seele eines tödlich verunglückten Mannes, gelehrt, gutaussehend, aus der Oberschicht kommend, dessen verunfalltes Motorrad im Polizeidepot keinen Staub ansetzte. Aus diesem Grund vermutet man im Motorrad die Seele des Fahrers, Om Bana. Man bittet hier nicht nur um sicheres Fahren, sondern auch um Kindersegen und sonstige Wohltaten im Leben; und man streicht sich die Asche der Räucherstäbchen (Bild vorne rechts) mit dem Ringfinger auf den Kehlkopf.


Das Motorrad mit der Seele des Om Bana - Foto © Maximilian Weinzierl

Opferaltar Om Bana - Foto © Maximilian Weinzierl

In Ranakpur der absolut imposante Jain-Tempel mit seiner reichhaltigen Ausstattung, er ist einer der schönsten und zugleich bedeutendsten Jain-Tempel Indiens. Cremefarbener Marmor. Und sehr weltoffen. Touristen dürfen ihn betreten, alles anschauen und fotografieren, ausser im Altarraum. ABER: die Anlage darf nicht mit Leder betreten werden (die Heiligen Kühe!), also Schuhe ausziehen, Gürtel abnehmen und sogar meinen geschätzten Elchleder Kameragurt von Eddycam muss ich zurücklassen. Die angehängte Sounddatei (Anklicken zum Abspielen) läßt die Stimmung im Tempel erahnen. Bin tief beeindruckt! Und unter dem Marmorelefanten, Reittier der Göttin, darf ich auch durchkriechen. Das bringt besonders viel Glück.


Ranakpur, Jain-Tempel - Foto © Maximilian Weinzierl

Ranakpur, Jain-Tempel, Medaillon: Parshvanata wird vom tausendköpfigen Schlangengott Dharanendra beschützt.
Foto © Maximilian Weinzierl

Marmorelefant, Durchkriechen bringt großes Glück - Foto © Maximilian Weinzierl

30 sec. Tempelatmosphäre (.mp3 Sounddatei):  

Am Spätnachmittag Eintreffen in Kumbhalgarh. Nach Einbruch der Dunkelheit ist das mächtige Fort auf dem Bergrücken mit seiner 12 km langen Schutzmauer, seinen gewaltigen Wachtürmen und halbrunden Bastionen eine zeitlang beleuchtet. Eindrucksvolle Langzeitaufnahmen ab Stativ mit dem Nikkor AF-S 80-400. Es beginnt zu regnen und es ist eiskalt! Das Abendessen im einfachen Gästehaus (auf etwa 1.000 m Höhe) wird zur Zitterpartie, zumal auch noch eine Eingangstür kaputt ist und diese nur mit Zeitungspapier verhängt werden kann. 

Grüsse aus Rajasthan, Max (hier alle Indien Einträge, klicken)


Kumbhalgarh, das Fort bei Nacht - Foto © Maximilian Weinzierl