CHOOSE your LANGUAGE

Samstag, 6. August 2022

Laubfrosch Metamorphose: die Kaulquappe wird zum Fröschlein

von der Kaulquappe zum Laubfrosch: Metamorphose – Fotos © Maximilian Weinzierl

 

Dieses Frühjahr durfte ich wieder die Metamorphose von der Kaulquappe zum Frosch studieren und fotografisch dokumentieren. Aber diesmal war es nicht der Grasfrosch, nicht eine Unke oder eine Kröte, nein, diesmal war es der Froschkönig himself, – der einheimische (europäische) Laubfrosch Hyla Arborea. Unser grüner Hüpfer kommt nur noch sehr selten in der freien Natur vor, diese Froschart ist vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste. Und dabei ist er nicht nur unser schönster Hüpfer, er ist auch der einzige baumsteigende bzw. baumbewohnende Frosch Europas, – und er kann seine Farbe wechseln, je nach Gemütszustand von gelblich lindgrün bis dunkel blaugrün. Der Rückgang des Bestands ist auf die massive Vernichtung seines Lebensraums zurückzuführen, auf die sich verschlechternde Wasserqualität (Chemikalien in der Landwirtschaft) und auf das Schwinden der Fluginsekten, seiner Hauptnahrungsquelle.  

 


Wie in jedem Jahr beobachte ich auch heuer die Kaulquappen bei der Metamorphose und bin wie immer höchst erstaunt über die Wunder der Natur. dieses Bild finde ich aber besonders beeindruckend: nachdem die Hinterbeine erst als lapprige Anhängsel erscheinen, die sich allmählich zu Schwimm-Beinen ausbilden, Nerven, Muskeln etc. werden die Vorderbeine innerlich, quasi unter der Haut ausgebildet und platzen dann voll funktionsfähig hervor. bei diesem Durchlicht-Bild kann man die innen entwickelten Vorderbeine unter der Haut schon gut erkennen. Abb.maßstab 1:1 mit der Nikon Z9 und dem Nikkor Z MC 105 mm 1:2,8 VR S Makroobjektiv – Foto © Maximilian Weinzierl
 

Hinweis: Die Tiere sind selbstverständlich nicht der Natur entnommen, einheimische Laubfrösche sind streng geschützt. Ich hatte im Frühjahr 3 Kaulquappen von einem zertifizierten Züchter zu Forschungszwecken erworben und mit großem Interesse ihre Metamorphose beobachtet und dokumentiert. Die Tiere haben einen Herkunftsnachweis (Züchterbescheinigung), der Bestand würde gemäß Bundesartenschutzverordnung beim Landratsamt der Stadt Regensburg angezeigt und ich bin offiziell als Halter registriert. 



Über Nacht haben die voll entwickelten und funktionstüchtigen Vorderbeine die Aussenhaut durchstossen. Das Loch in der Haut ist noch gut zu sehen, es wird sich in den nächsten Tagen verschließen. Die Froschstatur ist schon zu erkennen. Kaulquappen bei der Metamorphose – Staunen über die Wunder der Natur. Abb.maßstab 1:1 mit der Nikon Z9 und dem Nikkor Z MC 105 mm 1:2,8 VR S Makroobjektiv
– Foto © Maximilian Weinzierl
 

 


Zeit zum Aussteigen aus dem Wasser. Die Beine sind voll entwickelt, aus dem einst schmalen Schabemund zum Algen abraspeln ist ein Breitmaul zum Fliegenfangen geworden, – ist da schon ein Kehlsack erkennbar? der Körper ist in die Länge gezogen. der Ruderschwanz wird resorbiert und die Haut hat einen grünlichen Schimmer angenommen. ob der Frosch später eine Erinnerung an seine Kaulquappenzeit hat ? Makrofoto im Abb.maßstab 1:1 mit der Nikon Z9 und dem Nikkor Z MC 105 mm 1:2,8 VR S Makroobjektiv – Foto © Maximilian Weinzierl

 

(Video) Das Loch an den Vorderbeinen hat sich bis auf einen Spalt geschlossen. Jetzt wird die Atmung umgestellt, aus den Kiemen wird eine Lunge. Von Kiemenatmung unter Wasser auf Lungenatmung an Land; sieht aus, als würde er in dieser Phase an Atemnot leiden.Video mit der Nikon Z9 und dem Nikkor Z MC 105 mm 1:2,8 VR S Makroobjektiv  – Video © Maximilian Weinzierl

 


Das Fröschlein ist fertig, es steigt jetzt an Land. der Kiemenatmer Kaulquappe ist zum Lungenatmer Frosch umgebaut, der Pflanzenfresser zum Fleischfresser. die grüne Farbe kommt ganz plötzlich, es ist also anzunehmen, dass die Farbpigmente längst in der Haut vorhanden sind und das Umfärben von goldbraun in lindgrün hormonell gesteuert ist. der Ruderschwanz wird in den nächsten 1 - 2 Tagen resorbiert, denn ab jetzt heißts nach Insekten hüpfen und da wär dieses Anhängsel nur hinderlich. der sich rückbildende Ruderschwanz ist auch eine anfängliche Nahrungsreserve fürs Leben in der neuen Welt – Makrofoto im Abb.maßstab 1:1 mit der Nikon Z9 und dem Nikkor Z MC 105 mm 1:2,8 VR S Makroobjektiv – Foto © Maximilian Weinzierl

 


Die drei Fröschkönig:innen wollen futtern, – am besten ständig. doch woher die vielen kleinen Fliegen nehmen? kein Problem, die kommen von selber. Fruchtfliegen sind zur Zeit überall und ich habe herausgefunden, dass sie mit überreifen Zitronen am besten anzulocken sind. Meine Fruchtfliegenfalle und die drei Froschkönig:innen beim Mahl auf YouTube, hier klicken, oder unten ins Bild klicken. festgehalten mit der Nikon Z9 und dem Nikkor Z MC 105 mm 1:2,8 VR S Makroobjektiv – Foto © Maximilian Weinzierl

 

 

Und sie wachsen schnell bei entsprechender Fütterung.

 

Froschkönig:in und erste große Fliege. Suspekt! – Foto © Maximilian Weinzierl

Froschkönig:in und erste große Fliege. So ganz klappt das noch nicht – Foto © Maximilian Weinzierl

Die kleinen Froschkönig:innen wachsen zusehends (jetzt 2 cm) und brauchen nun größere Nahrung als die winzigen Fruchtfliegen. während Froschkönig:in noch konzentriert überlegt, ob die Fliege zu bewältigen ist, tanzt diese ihm auf der Nase herum und leckt ihm mit ihrem Saugrüssel am Kopf.

 

 

 

 

 Fortsetzung folgt !

 

 

 Nachtrag: hier gehts weiter (KLICKEN)

 

 

 

 

 

 





Donnerstag, 14. Juli 2022

Nikon Z9, Graureiher fängt Kaulquappe, Einzel-Bilder-Serie mit 120 Bildern/Sekunde, beeindruckend!

Nikon Z9, 120 Bilder/Sekunde. Graureiher verschlingt Kaulquappe, Serie mit 450 Einzelbildern. choose the best!  Fotos und pp: © Maximilian Weinzierl

 

In den Donauauen bei Regensburg. Nikon Z9, das kann nur diese Kamera 😍📷. Die Z9, Nikons erste wirkliche Profi-Spiegellose zeigt mir Einblicke in wildlife Naturvorgänge, die mir früher wegen des schnellen Ablaufs so in dieser Art nicht möglich waren. Und das ganze Fotografieren: wofür ich früher zig Versuche brauchte, um z.B. hier eine fotogene Stellung der Kaulquappe im Schnabel festhalten zu können, klappt mit der Z9 heutzutage auf anhieb, weil ich die Auswahl aus vielen Einzelbildern (Mikro-Stellungen) habe. Man sieht hier im Video – das ich aus den Einzelbildern montiert habe – dass der Reiher die Kaulquappe ein paar mal quetscht und in die Luft wirft und zum Schlucken zurechtrückt. Ein Jonglier-Meister. Der mit dieser Bildstrecke gezeigte Vorgang dauert in der Realität 450 Bilder lang, das sind bei 120 B/s dann 3,75 Sekunden. 

Fotografiert habe ich mit dem AF-S Nikkor 4/600 G ED VR N Teleobjektiv zusammen mit dem Telekonverter TC 14 EIII, was äquiv. 840 mm Brennweite ergibt. An die Z9 montiert sind Objektiv mit Telekonverter per FTZ II Adapter. Daten: Blende 9, Zeit 1/4000 sec., ISO 2500. Original-Bildgröße je Einzelbild 4128 x 2752 px.  Fotografiert aus dem Beobachtungsstand heraus.

ja ja ich weiß, das macht jetzt alles die Kamera automatisch, und das kann jeder der die Kamera besitzt, usw. usw. redliche Fotografie !? usw. – aber den Reiher entdecken, auflauern und ansitzen, und ein bisschen über Verhaltensbiologie bescheid wissen, das bleibt mir noch ... trotzdem atemberaubende Einblicke mit der Z9 und ihren 120 Bildern pro Sekunde   😍📷   Das Video mit dieser Bilderfolge steht auf YouTube (hier klicken) oder unten ins Bild klicken.

 

 

 

 

 

 

 

 


Samstag, 9. Juli 2022

Immer das gleiche: Strukturen & Muster. ColorFoto fotocommunity Magazin 7-8/2022

Muster und Strukturen. Serie "Bildgestaltung", ColorFoto fotocommunity Magazin 7-8/2022.
Fotos, Text und Konzept: Maximilian Weinzierl


Meine Bildgestaltungs-Serie im ColorFoto fotocommunity Magazin, Ausgabe 7-8/2022 befasst sich mit Wiederholungen von Gegenständen im Bild. Muster und Strukturen. Regelmäßig sich wiederholende Formen oder Anordnungen von ähnlichen oder gleichen Objekten wecken unsere Aufmerksamkeit, und zwar zunächst unabhängig vom Inhalt. Muster und Strukturen nehmen den Betrachter eigenartig gefangen – oder geben, losgelöst vom visuellen Sinnzusammenhang, Rätsel auf. Wie beim Aufmacherbild, der Blick auf Rhodos Stadt aus der Vogelperspektive im seitlich einfallenden Licht der tief stehenden Sonne. Wichtig für die Wirkung des Bilds ist, dass die gesamte Bildfläche bis zum Rand mit ähnlichen Strukturen ausgefüllt ist. Um die strukturelle Wirkung des Bilds zu steigern, habe ich bei der RAW-Entwicklung der Original-NEF-Datei ein bisschen nachgeholfen. Zum einen habe ich das gesamte Bild mit „Objektivkorrekturen“ im Reiter „Manuell“ (Adobe RAW-Konverter) leicht gedreht, um die Kanten der Gebäude exakt waagerecht zu den Bildkanten auszurichten, zum anderen wurde der Abbildungsfehler des Objektivs (Distorsion) korrigiert. In Photoshop habe ich dann das Foto quadratisch zugeschnitten. Im Ausschnitt sollten möglichst wenig der unbebauten Grünflächen im Bild erscheinen; das hätte die zusammenhängende Struktur unterbrochen. Mit dem starken Beschnitt wird auch die dimensionale Orientierung erschwert; ob es sich um etwas winzig Kleines oder etwas riesig Großes handelt, erkennt der Betrachter erst auf den zweiten Blick. Dieses Verwirrspiel funktioniert noch besser beim Originalwerk, das als Leinwanddruck in einer 160 x 120 cm Riesenvergrößerung an der Wand hängt; es wirkt vor allem aufgrund seiner Struktur als Hingucker. ... das, und Chamäleon und Gummibärchen und noch viel mehr in der aktuellen Doppelausgabe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Montag, 27. Juni 2022

ColorFoto fotocommunity Magazin 7-8/2022: Mein bestes Eisvogelporträt – oder wie alles begann

Serie: "Ein Foto und seine Entstehung" ColorFoto fotocommunity Magazin 7-8/2022 Fotos, Text und Konzept: Maximilian Weinzierl 


Seit Beginn dieses Jahres verfolge ich mein Eisvogelprojekt. Im Schilf von einem Ansitz aus, der sich an einem Altwasserarm der Donau bei Regensburg befindet, fotografiere ich Eisvögel mit dem großem Teleobjektiv. Zu diesem Projekt bin ich eher zufällig gekommen, als ich Höckerschwäne beim Balz- und Paarungsverhalten dokumentieren wollte. Aus dem gut getarnten Vogelbeobachtungsstand zielte ich mit der Kamera zunächst auf die beiden Schwäne, die hier ihr Revier gebildet haben. Zwei Stunden lang nahm ich Schwanenbilder auf, ehe der Glücksmoment für jeden Vogelfotografen eintrat: ein Eisvogel läßt sich auf dem Geäst des quer im Wasser liegenden Baumstamms im Vordergrund nieder. 

Der Eisvogel: Metallisch schillernder Rücken und leuchtend rostbrauner Bauch, dieser kleine Kerl, der Alcedo attis ist einer der prächtigsten Wildvögel in Europa. Ein von Vogelfotografen heiß begehrtes wildlife-Motiv, und das kam mir da ganz unverhofft und im besten Licht vor die Linse. Mein Porträt des auf einem Ast sitzenden Eisvogels ist im neuen ColorFoto fotocommunity Magazin 7-8/2022 abgedruckt. Und zudem kann man nachlesen, wie ich zu dem Glückstreffer gekommen bin.

Ein Foto und seine Entstehung. In dieser Praxis-Serie zeige ich jeweils ein Einzelfoto und erzähle die Geschichte seiner Entstehung. Gerne seid ihr eingeladen, die Anregungen aufzugreifen, um eigene Fotomotive so oder so ähnlich umzusetzen. Im Idealfall entstehen mit dieser Aktion bessere, weil interessantere Bilder. Die Sommer-Doppelnummer vom ColorFoto fotocommunity Magazin 7-8/2022 gibts am Kiosk oder als e-Paper.

Und mittlerweile arbeite ich daran, den Eisvogel im Flug exakt scharf abzubilden, was gar nicht so einfach ist, da er einer der schnellsten Vögel überhaupt ist, – dieser blaue Pfeil. Ich bleib dran. Erste Ergebnisse der Eisvogel im Flug Experimente hier auf YouTube (hier klicken) oder unten ins Bild klicken.

 

 

 

 

 

.

Dienstag, 21. Juni 2022

Die Schlange an der Kamera

Foto aus dem Smartphone-Video auskopiert – © Maximilian Weinzierl

Das ist wildlife, wie ich es liebe. Eine Schlange interessiert sich für mein Nikkor 600/4 Teleobjektiv. Ich beobachte gerade Eisvogel, Reiher und Co. im Beobachtungsstand am Altwasser der Donau nähe Regensburg, als plötzlich eine Ringelnatter auftaucht und sich meiner Kamera nähert. 

Sie will aber nur sehen, welches Objektiv ich benutze. Eine Schlange, die sich für Fototechnik interessiert  😂 – schnell das Smartphone gezückt,  auf YouTube (hier) oder unten ins Bild klicken.

 

 

 

 

 

 

 

 .

Montag, 20. Juni 2022

Nikon Z9, Autofokus für die Katz

Katzen-Diva mit der Nikon Z9 + AF-S Nikkor 2.8/300 G ED VR N via FTZII.
Foto © Maximilian Weinzierl  


Katzenporträts in heimischer Umgebung der Katze stehen heute wieder mal auf dem Programm. Ich fotografiere die perserartige Katze mit der Nikon Z9 unter Zuhilfenahme des innovativen Tier-Augen-Autofokus. Das Unterfangen sollte für die Kamera eine leichte Aufgabe sein, – für die Katzen-Diva nicht, dazu später. 

Der Tier-Augen-Autofokus funktioniert mittels KI, also künstlicher Intelligenz: Sobald Augen im Bild auftauchen, erkennt dies die Kamera und stellt automatisch darauf scharf. Der Autofokuspunkt bleibt auf den Augen (oder dem Auge) haften, auch wenn sich das Tier oder der Fotograf fortbewegt oder wenn sich der Bildausschnitt ändert. Die Kamera erledigt das in einer erstaunlichen Geschwindigkeit – wie sie selbst der geschickteste Fotograf nie erreichen könnte. Der Fotograf kann sich damit voll auf das Motiv und die Bildgestaltung konzentrieren, ein Segen, vor allem für den Fall, dass es sich um quirrlige Tiere handelt. Diese Katze ist aber eher faul! 

 

Aufbau Katzenporträt mit der Nikon Z9 + AF-S Nikkor 2.8/300 G ED VR N via FTZII.
Foto © Maximilian Weinzierl  


Ich habe die Nikon Z9 mit dem Teleobjektiv AF-S Nikkor 2.8/300 G ED VR N (per FTZII) auf dem Boden aufgebaut. Das Bodenstativ ist aus Novoflex-Komponenten zusammengesetzt: TrioPod Stativ mit den kurzen Füßen, als Kopf den ClassicBall 3 II, die Schnellkupplung Q-mount und am Objektiv die QPL 1 Kupplungsplatte. Mit dem ausgeklappten Kameramonitor kann ich das Bild – auf dem Boden sitzend – auf Augenhöhe der Katze ganz gut kontrollieren. Das lichtstarke 2.8er Tele deshalb, weil ich bei Offenblende fotografieren will um eine sehr enge Schärfenzone um die Augen herum zu erhalten. Das Auge knackscharf, der Rest soll in malerischer Unschärfe verschwimmen.

Als AF-Messfeldsteuerung habe ich im Monitorschnellmenü der Nikon Z9 (i-Taste) die Gesamtfläche ausgewählt, d.h. die Kamera sucht in der gesamten Bildfläche nach Augen. In den Optionen für die AF-Motivwahrnehmung ist das Katzenkopfsymbol für tierische Motive ausgewählt. Die Kamera kann also Tiere von Menschen unterscheiden, vermutlich aufgrund von Oberflächenstrukturen wie Haut, Fell oder Federn.


AF-Einstellung fürs Katzenporträt mit der Nikon Z9 + AF-S Nikkor 2.8/300 G ED VR N via FTZII. Foto © Maximilian Weinzierl  


Ich fotografiere mit dem AF-S Nikkor 2.8/300 G ED VR N (+FTZII) bei Offenblende 2.8. Der Tieraugen-Autofokus findet die Augen in jedem Bild, keine Ausfälle, die Schärfe sitzt jedesmal exakt auf den Augen. Nur die Katz funktioniert nicht so recht.
 

 

Schneller Tier-Augen-Autofokus, faules Katzen-Model.
Nikon Z9 + AF-S Nikkor 2.8/300 G ED VR N via
FTZII. Foto © Maximilian Weinzierl  

 

Leider habe ich es für meinen Test nicht geschafft, die Katze zum Bewegen zu bringen, im Gegenteil nach ein paar Auslösungen hat sie sich hingelegt. Nach ein paar weiteren Auslösungen im Liegen hat sie ihren Kopf von der Kamera abgewandt und sich umgedreht. Wenn ich mich dann mit dem Kameraaufbau auf die abgewandte Seite begeben habe, hat sie sich erneut weggedreht. Eine Diva eben ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dienstag, 14. Juni 2022

Laus mit Unterteller ? Nikon Z9 + Laowa 25mm f/2.8 2.5-5x Ultra Macro + Novoflex Einstellzubehör

Praon 5X-Makro mit der Nikon Z9, Laowa Ultra Macro 25/2.8 2.5-5.0X, FTZII. Sonnenlicht.
Foto © Maximilian Weinzierl

 

Heute morgen, Frühstück draussen. Aber ich kann nicht entspannt beim Frühstück sitzen; 😳 beim Kaffee schweift mein Blick auf die Datura und ich entdecke dieses seltsame Gebilde, eine farblose Blattlaus auf ein linsenförmiges Gebilde geheftet, Blattlaus tot? Mumie? lebt das Gebilde? Pilz? Insekten-Ei? Larve? ... wo ist die Lupe! das Frühstück ist beendet.

Fragen über Fragen, ich brauchte dringend einen Experten! In der Insektengruppe auf Facebook wurde schnell eine Antwort gefunden: Praon. Mit dem Namen kann ich weiter recherchieren: Es handelt sich um die Larve einer Praon Schlupfwespe, von der es laut wiki 75 Arten gibt.

 

Praon 5X-Makro mit der Nikon Z9, Laowa Ultra Macro 25/2.8 2.5-5.0X, FTZII. Sonnenlicht.
Foto © Maximilian Weinzierl

 

Die Blattlaus wurde von der Wespe parasitiert und ist jetzt im mumifizierten Zustand. Die Praonwespe verpuppt sich unter ihrem Wirt, zwischen Blattlaus und Blatt. Der Kokon dürfte dann dieses linsenförmige Gebilde sein. Also sind diese Wespen (aus unserer Sicht) biologische Nützlinge, die zur biologischen Blattlausbekämpfung im Obst- und Gemüseanbau eingesetzt werden; aus Blattlaussicht sind Praons freilich Todfeinde. 

Ebenso interessant wie dieses morgendliche Zufallsmotiv ist sicherlich auch der Equipment-Aufbau auf dem Gartentisch, mit dem ich die Praongeschichte abgelichtet habe. 

 

Aufbau zum Praon 5X-Makro mit der Nikon Z9, Laowa Ultra Macro 25/2.8 2.5-5.0X, FTZII. Sonnenlicht, Spiegel, Novoflex Catel-Q, Cast-Fine, div. Novoflex-Halterungen. Tischstativ Induro LFB 75, Nikon Funkauslöser WR-R10. Foto © Maximilian Weinzierl

 Die Kamera ist die Nikon Z9, das Objektiv ein Laowa Ultra Macro 25/2.8 2.5-5.0X via FTZII an der Kamera; für den manuellen (!) Makrostack aus etwa 40 Einzelbildern (Helicon Focus) ist ein präziser Makroschlitten erforderlich. Hier der Castel-Q von Novoflex, und ganz wichtig für die super winzigen Verstellschritte (Blende 5,6): der Feintrieb-Einstellgriff Cast-Fine, ebenfalls von Novoflex. Die Beleuchtung ist diesmal ausschließlich Sonnenlicht, direkt und mit einem kleinen Spiegel umgelenkt zusätzlich von links hinten.

 

Aufbau zum Praon 5X-Makro mit der Nikon Z9, Laowa Ultra Macro 25/2.8 2.5-5.0X, FTZII. Sonnenlicht, Spiegel, Novoflex Catel-Q, Cast-Fine, div. Novoflex-Halterungen. Tischstativ Induro LFB 75, Nikon Funkauslöser WR-R10. Foto © Maximilian Weinzierl

 

Schon erstaunlich, was unsere unmittelbare Umgebung für Naturwunder birgt, ich komm oft aus dem Staunen nicht mehr heraus – und erstaunlich auch die fantastische Technik die uns zur Verfügung steht, diese Wunder im Kleinen sichtbar zu machen.  






 

 

 

 

 

 

 

Donnerstag, 2. Juni 2022

Echt künstlich: ColorFoto fotocommunity Magazin 6/2022


Serie: "Ein Foto und seine Entstehung" ColorFoto fotocommunity Magazin 6/2022 Fotos, Text und Konzept: Maximilian Weinzierl
 
 

Wie mittels Künstlicher-Intelligenz-Software im Handumdrehen atemberaubende Landschaften entstehen können, wahre Kunstwerke auch aus beiläufig geknipsten, unscheinbaren Fotos, – davon handelt meine "Ein Foto und seine Entstehung"-Geschichte im neuen ColorFoto fotocommunity Magazin 6/2022. In dieser Praxisserie zeige ich jeweils ein Einzelfoto und erzähle die Geschichte seiner Entstehung. Du bist eingeladen, die Anregungen aufzugreifen, um eigene Fotomotive so oder ähnlich umzusetzen. Im Idealfall entstehen mit dieser Aktion bessere, weil interessantere Bilder.

Früher, wenn der Landschaftsfotograf eine zwar großartige Ansicht aber im ungünstigen Licht entdeckt hatte, musste er Überlegungen über Tageszeit und Sonnenstand anstellen und gegebenenfalls zu anderer Zeit nochmals den besagten Ort aufsuchen. War ein ganz bestimmter Wolkenhimmel gewünscht, sogar an mehreren Tagen und zu unterschiedlichen Tageszeiten oder im fotogenen Licht der auf- oder untergehenden Sonne. Wenn er dann genau dieses Bild seiner Vorstellung im Kasten hatte, entstand das sehr zufriedenstellende Gefühl fotokreativ tätig gewesen zu sein. Das Foto war ein Unikat, denn nie wieder würde eine Wolken- und Lichtkonstellation genau so in Erscheinung treten.


Mit intelligenten Bildbearbeitungsprogrammen wie hier mit Luminar 4 von Skylum, können Landschaftsaufnahmen aufgehübscht werden, und zwar
so eindrucksvoll, dass Originalfotos schwer damit konkurrieren können. Im ColorFoto Artikel demonstriere ich die Anwendung an einem einfachen, ernüchternd banalen Bildbeispiel. Schöne neue Fotowelt. 

Die Colorfoto Ausgabe 6/2022 gibts am Kiosk.

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, 25. Mai 2022

Da platzt mir doch der Handschuh: ColorFoto fotocommunity Magazin 5/2022

Kontraste. Serie "Bildgestaltung", ColorFoto fotocommunity Magazin 5/2022.
Fotos, Text und Konzept: Maximilian Weinzierl


 

 In meiner Bildgestaltungs-Serie im ColorFoto fotocommunity Magazin, Ausgabe 5/2022 geht es diesmal um Kontraste, um den Unterschied zwischen zwei Zuständen. Kontrast ist ein bedeutendes Stilmittel, um in einem Foto Spannung zu erzeugen. Es ist das Spiel mit der Beziehung von deutlich unterscheidbaren Erscheinungen. Und dabei geht es nicht nur um die rein technische Darstellung via Farb- und Helligkeitsunterschiede, sondern auch um inhaltliche und emotionale Gegensätze in einem Bild.  

Suspense im Studio ist der Titel des Aufmacherbilds. Dieses Studiostilllife vereint gleich mehrere Kontraste in einem Bild: einen starken, sehr reinen Farbkontrast rot/blau, den Formenkontrast rund/spitz, einen haptischen Kontrast weich/hart und einen Materialkontrast Kunststoff/Metall. Obwohl das Foto ein Stillleben ist, beinhaltet es einen gewissen Thrillfaktor: Man ahnt auf den ersten Blick, was geschehen könnte. "Kontrast" ist zunächt einmal alles in unserer Wahrnehmung. Hätten wir keine definierten Grenzen, also Unterschiede von Zuständen mit abrupten Übergängen, wir könnten gar nichts wahrnehmen bzw. abbilden. 


Serie Bildgestaltung. Vom Knipsbildchen hin zum Bildwerk, das nicht nur durch das Motiv, sondern auch durch die Konzeption beeindruckt: Die technische Voraussetzung für ein Bild hat der ambitionierte Fotograf schnell verinnerlicht, und manchmal kann die Technik auch der Automatik überlassen werden; aber darüber hinaus beginnt dann das überlegte Gestalten. Ich mache hier Gestaltungsvorschläge, mit denen Bilder direkt bei der Aufnahme oder im Nachhinein verbessert werden können. Das ColorFoto fotocommunity Magazin, Ausgabe 5/2022 gibts am Kiosk.


Nachtrag, mein Originalartikel steht jetzt online zum Nachlesen auf der fotocommunity Seite, hier klicken