Der Spinnapparat (Spinnwarzen) der Madagaskar Seidenspinne – Foto © MaximilianWeinzierl |
Makrofotos sind meine große Leidenschaft, den kleinen Dingen auf den Grund gehen, Details aus unserer Umwelt, die man sonst nicht sieht oder wahrnimmt ganz groß herausstellen. Spinnen faszinieren mich sowieso, im Moment besonders unser Haustier, die Madagaskar Seidenspinne (Nephila inaurata madagascariensis).
Die Madagaskar Seidenspinne beim Netzbau, Pfeil = Spinnapparat – Foto © MaximilianWeinzierl |
Und die hochauflösende Nikon D850 und das Makroobjektiv AF-S 2.8/105, teils mit dem TC 20E III, erlauben mir ganz genau hinzusehen. Der Spinnapparat der Nephila erinnert mit seinen aufeinanderfolgenden gleichförmigen Bewegungen tatsächlich an einen Webstuhl. Genial auch das zielgenaue Ausstossen des Seidenfadens, bzw. der Flüssigkeiten, die miteinander reagieren und blitzschnell an der Luft erhärten. Es gibt unterschiedliche Fadentypen für unterschiedliche Anwendungen. Wunder über Wunder. Staunen über Staunen. Fotoabenteuer im Mikrokosmos.
Die Herausforderung für den Fotografen – noch mehr für den Filmer – ist es, Details abzulichten. Die Schärfentiefe beträgt selbst bei sehr großer Abblendung kaum 1 mm und die Spinne schwingt beim Netzbau ständig hin und her. Die Schärfenachführung gelingt am besten manuell mit einem Makroschlitten (hier: Novoflex Castel-Q). Ich übe weiter. Und es braucht viel Licht. Ich habe für Video zwei Lupoled 1120 DMX und eine Manfrotto Lykos bicolor im Einsatz, für die Fotos zwei Nikon SB-5000 Blitzgeräte, iTTL-gesteuert über das WR-R10 Steuergerät.
Hier ein kurzer Einblick in die Seidenfadenproduktion. Die ultraleichte Spinnenseide ist übrigens eines der reißfestesten Materialien die wir kennen, fester als Stahl und dabei elastisch. Kurzvideo auf YouTube, bitte hier klicken, oder unten ins Bild klicken.